Bei dem Thema Trauma, fühlen sich die meisten nicht wirklich angesprochen. „Trauma, das ist etwas ganz Massives und Grausames, das hat nichts mit mir zu tun.“
Doch ich denke, es gibt so gut wie niemanden, den es nicht betrifft.
Denn Trauma bedeutet nichts anderes als Verletzung. Und Verletzungen erfährt jeder von uns im Laufe seines Lebens.
Vor allem in der Kindheit formen uns psychische Verletzungen. Sie haben Einfluss darauf, wie wir uns und die Welt sehen.
Wenn wir als Kind z.B. nicht die gewünschte Aufmerksamkeit unserer Eltern bekamen, hat das unser Selbstwertgefühl extrem nach unten gedrückt. Wir fühlten uns nicht wirklich geliebt.
Sätze wie „Musst Du das immer so machen“ oder „Musst Du so sein“, haben uns minderwertig statt großartig fühlen lassen.
Ständige Verletzungen, Frustrationen und Zurückweisungen hinterlassen ihre Spuren, auch wenn sie scheinbar nur klein sind.
Wichtig ist jedoch nicht, wie sie nach außen wirken, sondern was sie mit uns innerlich gemacht haben.
Wie groß ist der Schmerz, den es in uns hinterlassen haben? Welche Überzeugungen haben wir daraus gebildet?
Sind es z.B. Überzeugungen wie „Ich bin nichts wert“ „Mich will keiner“ „Ich werde nicht geliebt“…
oder „Die Welt ist schlecht“ „Ich muss immer kämpfen…
Das traurige ist, dass wir das Erlebte als normal abtun und bagatellisieren, um unseren Schmerz nicht spüren zu müssen. Lieber verdrängen wir ihn.
Aber auch wenn wir solchen „kleinen“ Traumata keine besondere Bedeutung zumessen, haben sie sehr umfangreiche Auswirkungen auf unser ganzes Leben.
Sie habe Auswirkungen darauf
- wie wir denken
- wie wir fühlen
- wie wir handeln
Sie lenken uns täglich – automatisch und unkontrolliert.
Wenn wir uns darüber nicht bewusst sind!
Deshalb ist es so wichtig, dass Du Dich regelmäßig selbst beobachtest und eine gewisse Neugier entwickelst – eine Neugier auf Dich selbst.
Dann kannst Du Dein Unterbewusstsein ausbremsen und sogar verändern 🙂
Je besser Du Dein Gefühlsleben, Deine inneren Gedankengänge und Triggerpunkte kennst, umso mehr kommen Deine Autopiloten ans Licht.
Dann kannst Du das Steuer bewusst selbst in die Hand nehmen und Deine Gedanken, Gefühle und Handlungen lenken.
Schau einfach immer wieder hin, wenn irgendetwas nicht so läuft, wie Du es gerne hättest, sei es im außen oder in Deinem Inneren.
Wie Du denkst und fühlst bestimmt Dein Leben.
Aber Du musst deshalb nicht Deine ganze Kindheit und Dein ganzes Leben auseinandernehmen und aufarbeiten.
Ich bin immer für gezielte Problemlösung 🙂
Also JETZIGES Problem – DAFÜR passende Lösung!
Die Ursache kann in der Kindheit oder sonst irgendwo liegen. Das wird sich zeigen.
Wichtig ist doch, dass Du jetzt eine Veränderung für Dich erreichst und das auf möglichst gezielte und effektive Art.
Ohne langes Rumstochern im Heuhaufen.
Von Bedeutung ist nicht was war, sondern was ist!
Wenn Du also merkst, dass gerade etwas innerlich oder äußerlich extrem in die falsche Richtung läuft, dann erlaube Dir Dich ganz neutral zu beobachten.
Was geht in Dir vor? Wie handelst Du?
- Willst Du das weiterhin so haben?
- Ist es etwas, das für Dich immer wieder unerwünscht läuft?
- Was kannst Du tun, um eine Verbesserung herbeizuführen?
- Gibt es irgendetwas das Du loszulassen, heilen oder verändern solltest?
Je besser Du Dich beobachten und reflektieren kannst, umso besser lernst Du Dich selbst kennen und kannst Dich nach und nach gezielt von emotionalem Ballast befreien.
Dann rutscht Du immer seltener in irgendwelche inneren Untiefen, Minderwertigkeitsgefühle oder „fehlgeleitete“ Handlungen ab.
Dann kann wirkliche Veränderung stattfinden.
Aber es ist wichtig, dass Du Dir Zeit und Raum dafür gibst.
Du hast gerade mal wieder unerwünscht reagiert und die Situation erlaubt Dir nicht direkt zu reflektieren?
Kein Problem. Dann hole es nach.
Ich mache mir in solchen Fällen immer eine Notiz (damit ich es ja nicht vergesse) und versetze mich im Nachhinein nochmal in das Geschehen – ganz neutral und neugierig.
Was ging da in mir vor. Was ist da in mir hochgekommen? Was ist da angetriggert worden?
Ich muss ja nicht immer wieder über meine gleichen alten Muster stolpern 🙂
Ich kann es mir doch in Zukunft leichter und angenehmer machen.
Wie heißt es so schön: „Weil ich es mir wert bin.“
Und weil ich mein Leben Stück für Stück freudvoller und leichter machen will.
Du auch?
Dann werde neugierig! Neugierig auf Dich!
Beginne Dich zu erforschen.
Und befreie Dich von allem emotionalen Ballast, der Dich nach unten zieht, klein macht oder in eine Richtung schiebt, die Dir nicht gut tut.
Worin die Ursache liegt, ob in einem Trauma oder sonst wo, ist zweitrangig.
Sei gut zu Dir und lege den Fokus auf die Lösung.
Mach Dein Leben schön!
PS: Egal wie es Dir gerade geht, ich weiß genau, dass Du mehr und mehr zu Dir selbst und zu mehr Lebensfreude finden kannst.
Schreibe einen Kommentar