Kennst Du das auch? Es geht es Dir schon seit Tagen, Wochen oder sogar Monaten echt mies, aber Du weißt überhaupt nicht warum. Eigentlich scheint alles in Ordnung zu sein und es ist auch nichts Außergewöhnliches passiert. Aber es geht Dir definitiv nicht gut.
Deshalb fängst Du an zu grübeln. Was ist nur los mit mir? Warum bin ich immer so schlecht drauf? Mache ich etwas falsch? Nein, das kann nicht sein, denn bisher hat ja alles gut funktioniert. Bisher habe ich doch alles wunderbar hinbekommen.
GEHIRNKNOTEN BRINGEN FRUST
Also denkst Du und denkst. Was Du tun kannst, was Du tun sollst, damit Du Dich wieder besser fühlst. Aber es kommt nichts dabei heraus. Immer nur die gleichen Gedankengänge und kein Ausweg. Du verrenkst Dir regelrecht das Gehirn. Irgendwo muss es doch eine Lösung für diesen Knoten geben. Eine Formel, eine Regel, die Dir jemand nennen kann.
Aber das viele Denken hilft Dir nicht weiter und führt nur dazu, dass Du Dich noch schlechter fühlst. Denn irgendwann bist Du richtig frustriert. Weil Du Dich doch so anstrengst. Verzweifelt versuchst Du Dein ganzes Leben zu analysieren und eine logische Erklärung zu finden.
Und weil alles zu keinem Ergebnis führt, wirst Du immer frustrierter und immer wütender. Wütend auf Dich selbst. Weil Du es scheinbar nicht hin bekommst. Weil Du es einfach nicht geregelt bekommst.
WARUM DIR DEIN VERSTAND NICHT HELFEN KANN
Dabei ist Dein Verstand doch so genial. Er war Dir bisher immer so eine gute Hilfe und hat Dir geholfen alles zu erklären und zu managen. Mit ihm bist Du so weit gekommen, im Job und auch sonst. Ohne Deinen Verstand wärst Du gar nichts.
Oh, wie gut ich dieses Gefühl kenne. Immer alles mit dem Verstand regeln zu wollen. Auch für mich hat früher nur gezählt was ich mit meinem Verstand begreifen konnte.
In der Schule waren Mathe und Physik meine Lieblingsfächer und später folgte meine Ausbildung zur Informatikerin. Da kannst Du Dir vorstellen, wie verstandesbetont ich immer war (und zum Teil noch bin J ).
Inzwischen weiß ich aber, dass mein Verstand kein guter Helfer ist, um Gefühlen auf den Grund zu gehen. Für ihn gelten nur Zahlen, Daten, Fakten. Er ist total sachlich und strukturiert. Gefühle sind für ihn fremd. Eine ganz andere unbekannte Welt, zu der er keinen Zugang hat.
Der Verstand hat von Gefühlen keine Ahnung!
NUTZE DEINE GEFÜHLE
Aber Deine Gefühle sind ein wichtiger Teil von Dir. Sie treiben Dich an oder bremsen Dich aus. Sie bestimmen, ob Du Freude am Leben hast oder eher miesgrämig durch die Gegend läufst.
Schau also nach Deinen Gefühlen, wenn Du mies drauf bist. Sie können Dir genau sagen, was Dich nach unten zieht. Sie können Dir sagen, warum Du Dich unwohl fühlst oder innerlich betrübt bist. Sie sagen Dir, was Dir zu schaffen macht und Probleme bereitet. Womit Du nicht klar kommst.
Versuche also Deinen Verstand zur Seite zu nehmen und auf Deine Gefühle zu hören.
Ich weiß es ist oft nicht leicht, diese leisen Stimmen wahrzunehmen und auch mir ist es früher schwer gefallen. Meist ist der Verstand so viel lauter und weiß alles besser.
Schon oft hat er mich in eine Richtung gedrängt, die mir nicht gut tut. Denn bei allem was er für machbar hält, nimmt er keine Rücksicht auf meine Gefühle und mein Seelenleben.
SCHLECHTE GEFÜHLE SIND EIN ALARMZEICHEN
Deshalb ist es für mich immer wieder ein Alarmzeichen, wenn ich über längere Zeit schlecht drauf bin. Ein Zeichen, wieder mehr auf mein Innenleben zu achten und ganz bewusst in Kontakt mit meinen Gefühlen zu gehen.
Dann schaue ich ganz genau, was mich innerlich beschäftigt. Was mich wütend oder unzufrieden macht. Wo ich mich wieder zu sehr unter Druck setze und der Spaß und die Freude zu kurz kommen. Alles was dazu beiträgt, dass ich mich unwohl fühle.
Ich kann Dir gar nicht sagen wie gern ich das mache, für mich und für meine Kunden. Denn ich kann Gefühle und was dahinter steckt inzwischen sehr gut wahrnehmen. Das finde ich immer sehr spannend und aufschlussreich. Aber vor allem kann ich durch die gewonnene Klarheit ganz gezielt Heilungsarbeit leisten und Lösungswege finden, die aus dem Tief wieder heraus führen.
Deine Gefühle können Dir also ganz viele Informationen dazu liefern, was in Deinem Inneren vorgeht und was Dich aus der Bahn wirft.
ZUR RUHE KOMMEN UND DEN LAUTSPRECHER AUSRICHTEN
Doch um Deine Gefühle wirklich wahrnehmen zu können ist es notwendig die anderen Stimmen und Ablenkungen leiser zu drehen und zur Ruhe zu kommen.
Deshalb möchte ich Dir eine einfache Übung an die Hand geben, die Dir dabei helfen soll.
ATEM-ÜBUNG
Nimm Dir Zeit für Dich allein und sorge dafür, dass Du ungestört bist.
Setze oder lege Dich bequem hin und schließe Deine Augen.
Werde Dir Deines Atems bewusst. Achte darauf, wie der Atem kommt und geht, kommt und geht. Ohne ihn zu beeinflussen oder zu bewerten. Du beobachtest ihn nur.
Konzentriere Dich auf Deinen Atem und wenn Deine Gedanken beginnen abzuschweifen, hole Deine Aufmerksamkeit wieder zurück. Es ist ganz normal, immer wieder abzuschweifen, sei deshalb nachsichtig und liebevoll mit Dir selbst. Kehre einfach wieder zurück und konzentriere Dich wieder auf Deine Atmung.
Falls Gefühle hochkommen, erlaube ihnen da zu sein. Registriere sie und lasse sie einfach wieder gehen. Dann kehre mit Deiner Aufmerksamkeit zurück zu Deinem Atem.
Das ist schon alles. Du wirst sehen, wie Dein Körper und Dein Geist mit dieser Übung immer mehr zur Ruhe kommen.
Falls Du einen Schritt tiefer gehen möchtest, kannst Du einem aufkommenden Gefühl mehr Raum geben und es erforschen. Warum fühle ich mich so? Kann ich das Gefühl einfach gehen lassen oder soll es mir etwas bewusst machen? Was steckt dahinter?
Sei auch dabei sehr liebevoll mit Dir. Wenn Du Dein Gefühl jetzt noch nicht genau ergründen kannst, dann lass es für den Moment einfach ziehen. Es kann gut sein, dass Dir die Lösung irgendwann ganz unvermutet einfällt, weil Du durch dieses Wahrnehmen schon einen Prozess in Gang gesetzt hast. Ansonsten versuchst Du es einfach ein andermal wieder J
Ich würde mich sehr freuen, wenn Dir diese Übung ein bisschen weiter hilft.
Und auch wenn ich mich wiederhole: Sei geduldig und liebevoll mit Dir!
Jede Fähigkeit muss trainiert werden und braucht seine Zeit. So auch das zur Ruhe kommen und seine Gefühle bewusst wahrzunehmen.
Aber Du wirst sehen, mit jedem Mal klappt es besser.
Wie sind Deine Erfahrungen? Hat Dir mein Artikel oder die Übung ein bisschen weiter geholfen?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar 🙂
In Liebe
PS: Egal wie es dir gerade geht, ich weiß genau, dass Du mehr und mehr zu Dir selbst und zu mehr Lebensfreude finden kannst.
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